Magen-Darm-Probleme beim Pferd

Koliken, Kotwasser, Übersäuerung: Keine Seltenheiten bei Pferden.

Kotwasser und Koliken, Durchfall und Blähungen oder sogar Übersäuerung und weitere Verdauungsstörungen: Magen-Darm-Probleme sind bei Pferden keine Seltenheit.

Drei Pferde

Je nach Alter, Rasse aber auch Art und Weise der Haltung leiden mehr als 50 Prozent der Pferde regelmäßig unter Magen-Darm-Problemen. Dabei haben Fohlen ebenso häufig damit zu kämpfen wie ältere Sport- und Freizeitpferde. Leider zeigen Pferde nur selten an, dass es ihnen nicht gut geht. Manch eins wirkt müde und frisst schlechter – andere fressen normal weiter und wirken fit. Umso wichtiger ist es, dass Du bereits kleinste Anzeichen richtig deutest und weißt, wann Du den Tierarzt rufen solltest und wann es sich um ein eher kleineres, selbst behandelbares Problem, handelt.

So erkennst Du Magen-Darm-Problemen bei Deinem Pferd

Es ist nicht einfach, Magen-Darm-Probleme bei Deinem Pferd zu erkennen. Dennoch gibt es viele Symptome, die auf die unangenehmen Beschwerden hinweisen können. Achtung: Die Symptome, die wir Dir in diesem Artikel vorstellen, sind häufig unspezifisch und können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Sie sind also lediglich Indikatoren, die von einem Tierarzt überprüft werden sollten.

Pferd mit Tierarzt

Mögliche Symptome:

Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme

Erhöht oder verringertes Trinken

Vermehrtes Speicheln

Zähneknirschen

Allgemeine Abgeschlagenheit

Stumpfes oder schuppiges Fell

Auffällig häufiges oder langes Liegen

Durchfall

Kotwasser

Koliken, die sich durch Scharren und Krampfen bemerkbar machen

Fieber

Schwitzen

Erhöhter Puls

Aufstoßen nach dem Fressen

Magengeschwüre beim Pferd

Bereits milde Koliken können ein Magengeschwür oder eine Magenschleimhautentzündung anzeigen. Gerade zu Beginn sind diese Probleme gut zu behandeln. Bemerkst Du aber zu spät, dass es Deinem Pferd nicht gut geht, kann es zu Blutungen im Magen kommen. Du solltest Dein Pferd also immer gut im Blick haben, um auf Symptome frühzeitig reagieren zu können.

Dein Tierarzt wird, je nach Symptomen und vermutetem Schweregrad, eine Magenspiegelung machen, um so eine geeignete Therapie ableiten zu können.

Ursachen für Probleme im Magen-Darm-Trakt bei Pferden

Pferde auf der Weide

Wie kommt es eigentlich zu fiesen Koliken, Kotwasser und Co.? Die Ursachen sind vielfältig und nicht immer leicht auszumachen. Wir zeigen die häufigsten Einflussfaktoren auf. So kannst Du Dein Pferd in bestimmten Situationen noch aufmerksamer beobachten und bemerkst schnell, wenn solche Faktoren zur Ursache für Magen-Darm-Probleme werden.

Stress

Eine der häufigsten Ursachen für Magenprobleme beim Pferd ist Stress. Ein Stallwechsel, Transportfahrten, eine vorangegangene Erkrankung, wechselnde Bezugspersonen, Auseinandersetzungen mit anderen Pferden: All das kann auf den empfindlichen Pferdemagen schlagen. Stress sorgt dafür, dass die Magenschleimhaut weniger durchblutet wird und sich gleichzeitig mehr Magensäure bildet. Letztere reizt dann die empfindliche Magenschleimhaut.

Stress kann von Magenschmerzen bis hin zu Problemen im Verdauungsvorgang führen und sollte auf Grund dessen auch präventiv angegangen werden. Es empfiehlt sich zum Beispiel die Fütterung eines Nervenpulvers.

Medikamente

Wie auch bei uns Menschen sollen Medikamente eigentlich helfen – sie können aber auch zu Magenreizungen führen. Insbesondere Schmerzmittel, die beispielsweise nach einer Sportverletzung gegeben werden, können zu Magenreizungen führen.

Sollte Dein Pferd bekanntermaßen einen empfindlichen Magen haben, informiere den Tierarzt darüber. Bestimmte Schmerzmittel sind besonders magenschonend.

Die richtige Fütterung für Dein Pferd

Auch die Fütterung selbst kann zu fiesen Magen-Darm-Beschwerden führen. Futter, das den Magen verklebt, wie beispielsweise Weizen, kann für Bauchweh beim Ross sorgen. Aber auch lange Fresspausen sind bei Pferden nicht gern gesehen.

Pferd isst Gras

Während manch ein Humanmediziner das Intervallfasten empfiehlt, weist der Tierarzt Pferdebesitzer darauf hin: Den ganzen Tag snacken ist ausdrücklich erwünscht! In der Natur fressen Pferde bis zu 16 Stunden am Tag. Daher produzieren sie durchgehend Magensäure. Bekommt das Pferd also mal ein paar Stunden am Stück keine Nahrung, wird die Magenschleimhaut angegriffen. In diesen Fällen produziert der Magen ebenfalls mehr Magensäure und reizt die Magenschleimhaut quasi in Eigenregie. Dies zieht Magenprobleme für Dein Pferd mit sich. Eine weitere Ursache, die auf der Hand liegt: Verunreinigtes oder verdorbenes Futter kann zu Durchfall und heftigen Koliken führen. Achte daher immer auf das Haltbarkeitsdatum und eine saubere und gute Lagerung.

Pferd frisst Karotte

Probleme im Magen-Darm-Trakt beim Pferd behandeln

Du merkst, mit Magen- und Darm-Problemen bei Pferden ist wirklich nicht zu spaßen und sie treten schneller und definitiv häufiger als gewünscht auf. Gerade die diffusen Symptome machen es Pferdebesitzern oftmals schwer, das Leiden überhaupt zu bemerken. Daher gilt hier der Rat: Lieber einmal zu viel den Tierarzt kontaktieren, bevor es unbemerkt zu Schlimmerem kommt. Sind die Symptome schwach und du bist dir sicher, dass die Magenprobleme nur vorübergehend und milder Sorte sind, eignen sich pflanzliche Mittel wie unser Gastro Colon Vital hervorragend.

Solche Helfer können auch präventiv bei einer Futtermittelumstellung oder vor einem nervenaufreibenden Turnier gegeben werden und sorgen dank bewährter Pflanzen- und Kräuterkraft für einen beruhigten Magen. Kamille, Melisse, Pfefferminze, Anis, Isländisch Moos und Co. sind bekannt für ihre magenberuhigende Wirkung und unterstützen den Darm.

Kamille Melisse Isländisch Moos Anis

Die Magenprobleme Deines Pferdes vermeiden

Man muss schon sagen, dass der Magen-Darm-Trakt eines Pferdes eine echte Mimose ist. Damit es nicht unnötig zu Irritationen im Verdauungstrakt kommt, solltest Du also einige Dinge beachten.

Pferd wird gefüttert

Besser Vor- als Nachsorge

Um Probleme im Magen-Darmtrakt vorbeugen zu können solltest Du Dein Pferd durchgängig im Auge behalten und schon bei kleinsten Auffälligkeiten aktiv werden. Dies bezieht das gesamte Futtermanagement, das Training und die gesamte Haltung mit ein. Alle Bereiche haben Auswirkung auf die Gesundheit des Magens und des Darms der Pferde.

Pferd mit Tierarzt

Die richtige Fütterung

Eine regelmäßige Fütterung mit einem hochwertigen Futter ist essenziell für eine gute Verdauung. Wann welches Futter geeignet ist, erklären wir Dir auch in unserem Blogbeitrag zum Thema Muskelaufbau Pferd – Futterauswahl und gezieltes Training.

Pferd trinkt Wasser

Du möchtest das Futter umstellen? Dann beginne mit einer langsamen Futterumstellung. Eine radikale Neuorientierung ist nichts für die Gewohnheitsmägen unserer Pferde und kann schnell Magenprobleme hervorrufen.

Stress für Pferde vermeiden

Du bist außerdem gut beraten, wenn Du Deinen Vierbeiner in stressigen Zeiten mit entsprechenden Mitteln unterstützt. Pflanzliche Beruhigungshelfer können dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu Magen-Darm-Problemen kommt, da Dein Ross mental in der Komfortzone bleibt. So gehören Magenbeschwerden und Darmprobleme der Vergangenheit an.

Pferd im Wasser

Pferde richtig Anweiden

Auch das richtige Anweiden ist für Pferde essenziell! Achte darauf, dass die Gräser auf der Weide keine gezüchteten Hochleistungsgewächse sind, sondern magere und leichtverdauliche Frühlingsgräser. Gerade zu Beginn der warmen Jahreszeit müssen die Pferdemägen erst wieder lernen, mit dem frischen Grün umzugehen. Es ist ganz normal, dass das Anweiden bei Pferden bis zu vier Wochen dauern kann. Auch wenn Du Deinem Ross das satte Grün und die wohlig warme Sonne von Herzen gönnst: In der Ruhe liegt die Kraft für den Magen.

Pferde auf der Weide

Der Weidegang sollte in der ersten Zeit streng limitiert (zunächst ca. 15 Minuten mit täglicher Steigerung) sein und vor allem auf den Nachmittag beschränkt werden. Am Morgen trumpft das Gras mit besonders viel Fruktan, einem Zuckermolekül auf. Klingt lecker, ist aber gar nicht gut für den Pferdemagen. Vor dem Weidegang sollte Dein Pferd ausreichend Heu fressen, damit der erste Hunger auf das satte Grün gestillt ist. Und: Die Kraftfutter-Saison ist in der Weidezeit für Dein Pferd vorbei.

 

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