Hund schüttelt ständig den Kopf: Ursachen, Maßnahmen und Tipps zur Vorbeugung

Wenn Dein Hund immer wieder den Kopf schüttelt, kann das auf den ersten Blick harmlos erscheinen. Viele Hunde schütteln hin und wieder den Kopf, sei es nach dem Baden oder Spielen im Freien. Doch wenn Dein Hund ungewöhnlich oft oder besonders heftig den Kopf schüttelt, kann das ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme sein, die Du nicht ignorieren solltest. In diesem ausführlichen Beitrag wirst Du erfahren, warum Hunde ihren Kopf schütteln, welche häufigsten Ursachen dahinterstecken und wie Du das Wohlbefinden Deines Vierbeiners sicherstellen kannst.

Warum schütteln Hunde ihren Kopf?

Hunde schütteln instinktiv den Kopf, um etwas loszuwerden, das sie stört. Ob es Wasser nach dem Schwimmen oder ein Insekt ist – das Kopfschütteln ist oft ein Versuch, sich von etwas Unangenehmem zu befreien. Es ist ein natürliches Verhalten, das in der Regel unbedenklich ist. Doch wenn es häufiger auftritt oder Dein Hund dabei unruhig wirkt, könnte es auf gesundheitliche Probleme hinweisen.

Zu den häufigsten Auslösern für häufiges Kopfschütteln gehören Irritationen in den Ohren, Entzündungen, Parasiten oder Verletzungen. Da die Ohren von Hunden sehr empfindlich sind, reagieren sie oft durch Schütteln des Kopfes auf Unwohlsein oder Schmerzen.

Die häufigsten Ursachen für häufiges Kopfschütteln beim Hund

Es gibt verschiedene mögliche Gründe, warum Dein Hund den Kopf ständig schüttelt. Um das Wohl Deines Hundes sicherzustellen, ist es wichtig, die Ursache zu identifizieren und die richtige Behandlung zu wählen. Hier sind die elf häufigsten Ursachen, die Du kennen solltest:

1. Ohrenentzündungen (Otitis)

Eine der häufigsten Ursachen für wiederholtes Kopfschütteln bei Hunden sind Ohrenentzündungen. Diese Entzündungen können sowohl durch Bakterien als auch durch Pilze oder Parasiten verursacht werden. Hunde mit langen, hängenden Ohren wie Basset Hounds oder Cocker Spaniels sind besonders anfällig, da Feuchtigkeit und Schmutz leichter im Gehörgang eingeschlossen werden können.

Symptome: Dein Hund könnte neben dem Kopfschütteln auch an den Ohren kratzen. Weitere Anzeichen einer Ohrenentzündung sind Rötungen, Schwellungen, übler Geruch und manchmal ein gelblicher oder brauner Ausfluss aus dem Ohr.

Behandlung: Bei Verdacht auf eine Ohrenentzündung solltest Du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Der Tierarzt wird die Ohren gründlich untersuchen und gegebenenfalls Ohrentropfen oder Antibiotika verschreiben. In schweren Fällen kann auch eine tiefergehende Reinigung des Gehörgangs notwendig sein.

2. Fremdkörper im Ohr

Ein Fremdkörper im Ohr ist eine häufige Ursache für Kopfschütteln, besonders bei Hunden, die gerne im Freien herumtollen. Dabei können Grashalme, kleine Zweige oder sogar Insekten in den Gehörgang Deines Hundes gelangen. Diese Fremdkörper führen zu Juckreiz und Unbehagen, was den Hund dazu bringt, den Kopf häufig zu schütteln.

Symptome: Neben dem Kopfschütteln wird Dein Hund möglicherweise vermehrt an einem Ohr kratzen oder sogar Schmerzäußerungen zeigen. Bei näherer Betrachtung kannst Du eventuell den Fremdkörper im Ohr erkennen.

Behandlung: Es ist ratsam, den Fremdkörper nicht selbst zu entfernen, da Du die Situation verschlimmern könntest, indem Du den Gegenstand tiefer in den Gehörgang schiebst. Ein Tierarzt hat die richtigen Werkzeuge und die notwendige Erfahrung, um den Fremdkörper sicher und schmerzfrei zu entfernen.

3. Ohrmilben

Ohrmilben sind winzige Parasiten, die sich in den Ohren von Hunden ansiedeln und dort zu starkem Juckreiz und Irritationen führen. Diese Parasiten sind besonders bei jungen Hunden oder Tieren, die mit anderen infizierten Haustieren in Kontakt kommen, verbreitet. Die Milben ernähren sich von Hautzellen und Ohrenschmalz und verursachen Entzündungen.

Symptome: Dein Hund wird sich oft und intensiv am Ohr kratzen, und Du wirst möglicherweise dunklen, krümeligen Ohrenschmalz bemerken, der wie Kaffeesatz aussieht. Ein starker Juckreiz ist typisch, und das häufige Kopfschütteln dient dazu, die Milben loszuwerden.

Behandlung: Ein Tierarzt kann die Diagnose durch eine einfache Untersuchung stellen und eine Behandlung mit Ohrentropfen oder einem anderen Antiparasitenmittel einleiten. Es ist wichtig, alle Tiere im Haushalt auf Ohrmilben zu untersuchen, da sie sehr ansteckend sind.

4. Allergien

Hunde können, genau wie Menschen, an Allergien leiden. Diese können durch Umweltfaktoren wie Pollen, Staub oder Schimmel ausgelöst werden, aber auch durch bestimmte Nahrungsmittel. Allergien führen oft zu Juckreiz und Entzündungen, die sich auch auf die Ohren auswirken können. Dein Hund könnte den Kopf schütteln, um den unangenehmen Juckreiz zu lindern.

Symptome: Neben dem Kopfschütteln kannst Du bei Deinem Hund auch andere Symptome einer Allergie beobachten, wie Hautausschläge, Rötungen, häufiges Lecken oder Beißen an den Pfoten und Verdauungsprobleme.

Behandlung: Die Behandlung einer Allergie beginnt damit, den Auslöser zu identifizieren. Der Tierarzt kann durch spezielle Tests herausfinden, worauf Dein Hund allergisch reagiert. Oft hilft eine Umstellung der Ernährung oder die Vermeidung bestimmter Umwelteinflüsse. In schweren Fällen können auch Medikamente wie Antihistaminika oder Kortison eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern.

5. Hämatome am Ohr (Ohrblutergüsse)

Wenn ein Hund über längere Zeit intensiv den Kopf schüttelt, können die feinen Blutgefäße im Ohr platzen, was zu einem sogenannten Ohrhämatom führt. Dabei sammelt sich Blut zwischen den Hautschichten im Ohr, und es entsteht eine schmerzhafte, flüssigkeitsgefüllte Schwellung.

Symptome: Du wirst eine weiche, schwammige Schwellung an einem oder beiden Ohren bemerken. Die betroffene Stelle kann warm und empfindlich sein, und der Hund könnte Unbehagen zeigen, wenn Du das Ohr berührst.

Behandlung: Ohrhämatome erfordern oft eine tierärztliche Behandlung. In leichten Fällen kann das Blut abgelassen und das Ohr verbunden werden. In schwereren Fällen ist eine Operation notwendig, um das Hämatom vollständig zu entfernen und zu verhindern, dass es erneut auftritt.

6. Verletzungen am Ohr

Ohren sind empfindliche Körperteile, und Verletzungen können leicht auftreten, sei es durch einen Kratzer, einen Insektenstich oder einen Kampf mit einem anderen Hund. Diese Verletzungen können zu Schmerzen und Entzündungen führen, die wiederum das Schütteln vom Kopf auslösen.

Symptome: Eine sichtbare Verletzung, Schwellungen oder Blutungen sind Anzeichen dafür, dass Dein Hund sich am Ohr verletzt hat. Dein Hund könnte auch empfindlich auf Berührungen reagieren oder das Ohr ständig lecken.

Behandlung: Kleinere Wunden kannst Du selbst mit einem Desinfektionsmittel reinigen und beobachten. Bei größeren Verletzungen oder anhaltendem Kopfschütteln solltest Du jedoch einen Tierarzt aufsuchen, um Infektionen zu vermeiden und die Wunde ordnungsgemäß versorgen zu lassen.

7. Schwimmerohr (Otitis externa)

Wenn Dein Hund gerne schwimmt oder gebadet wird, kann Wasser in seine Ohren gelangen. Das eingedrungene Wasser führt zu einem feuchten Milieu, das Bakterien und Pilzen ideale Bedingungen bietet. Diese Mikroorganismen können eine Entzündung im äußeren Gehörgang verursachen, auch als Schwimmerohr bekannt.

Symptome: Neben dem Kopfschütteln wird Dein Hund sich möglicherweise häufig an den Ohren kratzen. Auch Rötungen und Ausfluss können Anzeichen einer Infektion sein.

Behandlung: Nach jedem Schwimmen oder Baden solltest Du darauf achten, dass die Ohren Deines Hundes gut getrocknet werden. Wenn eine Entzündung auftritt, kann der Tierarzt antibakterielle oder antimykotische Ohrentropfen verschreiben, um die Infektion zu behandeln.

8. Pilzinfektionen

Pilze, insbesondere Hefepilze, sind ein häufiger Verursacher von Ohrinfektionen bei Hunden. Diese Pilze gedeihen besonders gut in feuchten und warmen Umgebungen, weshalb Hunde mit langen, hängenden Ohren anfälliger sind. Eine Pilzinfektion im Ohr verursacht starken Juckreiz und führt oft zu intensivem Schütteln des Kopfes vom Hund.

Symptome: Dein Hund zeigt möglicherweise Rötungen, Schwellungen und einen unangenehmen Geruch aus dem Ohr. Ein gelblicher oder brauner Ausfluss kann ebenfalls auftreten.

Behandlung: Pilzinfektionen sollten von einem Tierarzt diagnostiziert werden, der spezielle Ohrentropfen verschreibt. Regelmäßiges Reinigen der Ohren kann helfen, eine erneute Infektion zu verhindern.

9. Tumore oder Wucherungen im Ohr

In selteneren Fällen kann das Schütteln vom Kopf Deines Hundes auf einen Tumor oder eine Wucherung im Gehörgang hinweisen. Diese können gut- oder bösartig sein und den Gehörgang verengen, was zu Beschwerden führt.

Symptome: Dein Hund schüttelt den Kopf häufig, wiederkehrende Entzündungen und möglicherweise eine Schwellung im Ohr.

Behandlung: Eine tierärztliche Untersuchung ist unbedingt erforderlich. Der Tierarzt kann durch eine Biopsie feststellen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Wucherung handelt, und gegebenenfalls eine Operation empfehlen.

10. Taubheit oder Hörprobleme

Wenn ein Hund unter Hörproblemen oder sogar Taubheit leidet, kann er vermehrt den Kopf schütteln, da er versucht, auf diese Weise sein Hörvermögen zu verbessern oder ein störendes Geräusch zu vertreiben.

Symptome: Neben dem Schütteln des Kopfes zeigt Dein Hund möglicherweise Anzeichen von Desorientierung oder reagiert nicht auf Rufe oder Geräusche.

Behandlung: Hörprobleme erfordern eine spezielle tierärztliche Untersuchung. In einigen Fällen können Infektionen oder Wucherungen die Ursache sein, die behandelt werden können.

11. Neurologische Störungen

In seltenen Fällen kann das ständige Schütteln vom Kopf auf neurologische Probleme hinweisen. Dazu zählen Störungen des Gleichgewichtssinns oder andere Probleme im Nervensystem, die zu unkontrolliertem Verhalten vom Hund führen.

Symptome: Neben dem Schütteln vom Kopf können weitere Anzeichen wie Zittern, Koordinationsprobleme oder ungewöhnliches Verhalten auftreten.

Behandlung: Wenn Du neurologische Probleme bei Deinem Hund vermutest, solltest Du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Eine gründliche Untersuchung und eventuell bildgebende Verfahren wie ein MRT sind notwendig, um die Ursache zu finden.

Wann solltest Du mit Deinem Hund zum Tierarzt gehen?

Wenn Dein Hund nur gelegentlich den Kopf schüttelt, ist das normalerweise kein Grund zur Sorge. Doch wenn das Schütteln des Kopfes häufiger auftritt oder von anderen Symptomen begleitet wird, solltest Du Deinen Hund sicherheitshalber vom Tierarzt untersuchen lassen. Achte besonders auf folgende Anzeichen:

  • Häufiges oder anhaltendes Schütteln des Kopfes

  • Rötungen, Schwellungen oder Ausfluss aus den Ohren

  • Starker Juckreiz und Kratzen an den Ohren

  • Unangenehmer Geruch aus den Ohren

  • Schmerzen oder Unbehagen beim Berühren der Ohren

Je früher Du eingreifst, desto besser sind die Chancen, dass Dein Hund schnell wieder gesund wird.

Vorbeugende Maßnahmen: So schützt Du Deinen Hund

Es gibt einige Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um das Risiko von Ohrenproblemen und Kopfschütteln bei deinem Hund zu verringern:

  • Regelmäßige Ohrenkontrollen: Schaue regelmäßig in die Ohren Deines Hundes und achte auf Veränderungen wie Rötungen, Schwellungen oder Geruch.

  • Ohrenpflege: Reinige die Ohren Deines Hundes vorsichtig mit einem speziellen Ohrreiniger. Achte darauf, keine Wattestäbchen zu verwenden, da Du damit den Gehörgang verletzen könntest.

  • Ohren trocken halten: Nach dem Baden oder Schwimmen sollten die Ohren Deines Hundes immer gut getrocknet werden, um Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden.

  • Fellpflege: Besonders bei langhaarigen Hunden ist regelmäßiges Bürsten wichtig, um Verfilzungen und Schmutzansammlungen im Bereich der Ohren zu verhindern.

Fazit

Das Schütteln des Kopfes Deines Hundes kann viele verschiedene Ursachen haben – von harmlosen bis hin zu ernsthaften Gesundheitsproblemen. Wenn Du bemerkst, dass Dein Hund häufig den Kopf schüttelt, solltest Du die Ohren Deines Hundes regelmäßig überprüfen und bei Bedarf einen Tierarzt aufsuchen. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kannst Du Deinem Hund helfen, sich wieder wohlzufühlen und das ständige Kopfschütteln zu stoppen.

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