Zahnwechsel beim Hund – So kannst Du Deinen Vierbeiner unterstützen
Der Zahnwechsel beim Hund ist eine entscheidende Phase im Leben Deines Vierbeiners, vor allem in Bezug auf die Zahngesundheit Deines Hundes. Ähnlich wie bei uns Menschen, geht Dein Hund durch diesen Prozess, um von einem Milchgebiss auf das bleibende Hundegebiss zu wechseln. Während dieser Zeit können viele Fragen und Unsicherheiten aufkommen.
Wie lange dauert der Zahnwechsel beim Hund? Wie kann ich meinen Hund in dieser Zeit unterstützen und wie kann ich meinem Welpen den Zahnwechsel erleichtern? Welche Probleme können beim Zahnwechsel auftreten?
In diesem Blogbeitrag wirst Du als Hundebesitzer alle wichtigen Informationen rund um den Zahnwechsel bei Hunden erfahren und lernen, wie Du ihm in dieser sensiblen Phase optimal zur Seite stehst.
Wann beginnt der Zahnwechsel beim Hund?
Der Zahnwechsel beim Hund beginnt in der Regel zwischen dem 3. und 4. Lebensmonat. In dieser Phase fallen die Milchzähne bei Welpen nach und nach aus und die bleibenden Zähne wachsen nach. Dein Welpe wird während dieses Prozesses insgesamt 42 bleibende Zähne bekommen – das sind 14 mehr als die 28 Milchzähne, die er am Anfang seines Lebens hat.
Der genaue Zeitpunkt vom Zahnwechsel beim Hund kann je nach Hunderasse und individueller Entwicklung variieren. Kleinere Rassen, wie Chihuahua oder Yorkshire Terrier, beginnen häufig etwas später mit dem Zahnwechsel, während größere Hunderassen, wie Labrador Retriever oder Deutsche Schäferhunde, diesen Prozess oft früher durchlaufen.
Der Zahnwechsel beim Welpen kann in etwa drei Phasen unterteilt werden:
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3. bis 4. Lebensmonat: Die ersten Milchzähne, in der Regel die Schneidezähne, beginnen auszufallen und machen Platz für die bleibenden Schneidezähne.
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4. bis 5. Lebensmonat: In dieser Phase verlieren Hunde häufig ihre Eckzähne. Das sind die auffälligen „Fangzähne“, die größer und spitzer sind.
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5. bis 7. Lebensmonat: Die Backenzähne und Prämolaren, die beim Kauen eine zentrale Rolle spielen, werden beim Vierbeiner ersetzt.
Dieser Prozess kann sich bis zum 7. oder sogar 9. Monat hinziehen, abhängig von der Rasse und individuellen Faktoren.
Welche Anzeichen deuten auf den Zahnwechsel beim Hund hin?
Während dem Zahnwechsel zeigt Dein Welpe typisches Verhalten und körperliche Symptome, die darauf hinweisen, dass sich sein Gebiss verändert. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
Kauen und Nagen während des Zahnwechsels
Eines der offensichtlichsten Anzeichen ist das intensive Kauen. Dein Hund wird in diesem Fall versuchen, das unangenehme Gefühl im Zahnfleisch durch das Knabbern auf Gegenständen zu lindern. Das Zahnfleisch kann während des Zahnwechsels gereizt und empfindlich sein und das Herumkauen verschafft ihm Erleichterung. Hier solltest Du unbedingt darauf achten, ihm geeignetes Kauspielzeug anzubieten, um Schäden an Möbeln, Schuhen oder anderen Haushaltsgegenständen zu vermeiden.
Vermehrtes Sabbern beim Hund
Wenn Dein Hund plötzlich mehr sabbert als gewöhnlich, könnte dies ein weiteres Zeichen für den Zahnwechsel sein. Das Zahnfleisch ist in dieser Zeit gereizt und wird durch das Sabbern feucht gehalten, was lindernd wirkt.
Blutiges Zahnfleisch während dem Zahnwechsel bei Deinem Vierbeiner
Es ist nicht ungewöhnlich, dass während dem Zahnwechsel leichtes Zahnfleischbluten auftritt, wenn die Milchzähne ausfallen und die neuen Zähne durchbrechen. Falls Du Blutreste im Napf oder an Spielzeugen entdeckst, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge, solange es sich um geringe Mengen handelt.
Milchzähne im Napf oder Spielzeug
Ab und zu kannst Du kleine Milchzähne im Futter- oder Wassernapf oder im Spielzeug Deines Hundes finden. Das ist ein normaler Teil des Zahnwechsels und zeigt, dass die Zähne Deines Welpen nach und nach ausfallen.
Verminderter Appetit
Einige Hunde haben während des Zahnwechsels weniger Appetit oder fressen langsamer, weil das Kauen schmerzhaft sein kann. In solchen Fällen kann es hilfreich sein, das Futter etwas einzuweichen, um es weicher und leichter verdaulich zu machen.
Wie Du Deinem Hund während des Zahnwechsels helfen kannst
Der Zahnwechsel kann für Deinen Hund unangenehm sein, doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du ihn unterstützen kannst:
Geeignetes Kauspielzeug
Da Dein Hund während des Zahnwechsels verstärkt das Bedürfnis hat, zu kauen, solltest Du ihm spezielles Kauspielzeug anbieten. Achte darauf, dass das Spielzeug nicht zu hart ist, um das empfindliche Zahnfleisch nicht zusätzlich zu belasten. Spielzeuge aus weichem Gummi oder solche, die man kühlen kann, wirken oft besonders beruhigend.
Zahnfleischpflege zur Unterstützung der Zahngesundheit
Manche Hunde genießen es, wenn Du ihr Zahnfleisch sanft massierst. Es gibt spezielle Fingerlinge oder weiche Zahnbürsten, die für diesen Zweck verwendet werden können. Achte darauf, dies vorsichtig zu tun, um den schmerzenden Bereich nicht noch mehr zu reizen.
Weiches Futter anbieten
Wenn Dein Hund Probleme hat, hartes Futter zu fressen, kannst Du sein Trockenfutter in Wasser oder Brühe einweichen. Auch weiche Snacks oder spezielle Welpennahrung können ihm das Fressen erleichtern.
Zahnpflege trainieren
Bereits während des Zahnwechsels ist es sinnvoll, Deinen Hund an die Zahnpflege zu gewöhnen. Beginne mit kurzen, positiven Trainingseinheiten, in denen Du die Zähne sanft mit einer Hundezahnbürste und spezieller Hundezahnpasta reinigst. Das fördert nicht nur die Mundgesundheit, sondern hilft auch, Zahnstein und Karies im Erwachsenenalter vorzubeugen.
Ruhe und Geduld
Der Zahnwechsel ist eine anstrengende Phase für Deinen Hund. Lass ihn in dieser Zeit in Ruhe, wenn er sich zurückzieht und achte darauf, ihn nicht zu überfordern. Gib ihm die Möglichkeit, sich auszuruhen und in seinem eigenen Tempo zu spielen und zu fressen.
Häufige Probleme beim Zahnwechsel
Auch wenn der Zahnwechsel bei den meisten Hunden ohne größere Komplikationen abläuft, gibt es einige Probleme, auf die Du achten solltest:
Persistierende Milchzähne
Manchmal fallen die Milchzähne nicht rechtzeitig aus, obwohl die bleibenden Zähne bereits durchbrechen. Diese sogenannten persistierenden Milchzähne sollten entfernt werden, da sie sonst zu Fehlstellungen und Problemen beim Kauen führen können. Häufig betrifft dieses Problem die Eckzähne.
Fehlstellungen
In einigen Fällen können die neuen Zähne schief wachsen, besonders wenn die Milchzähne noch im Kiefer verbleiben. Das kann später zu Problemen beim Fressen oder zu chronischen Zahnerkrankungen führen. Sollte dir eine Fehlstellung auffallen, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren.
Zahnfleischentzündungen
Während des Zahnwechsels kann das Zahnfleisch Deines Hundes besonders empfindlich sein. Achte auf Anzeichen von Entzündungen wie starkes Zahnfleischbluten, Eiter oder üblen Geruch aus dem Maul. In solchen Fällen solltest Du schnellstmöglich den Tierarzt aufsuchen.
Zahnpflege nach dem Zahnwechsel
Sobald Dein Hund alle Milchzähne verloren hat und die bleibenden Zähne vollständig durchgebrochen sind, ist es besonders wichtig, mit einer regelmäßigen Zahnpflege zu beginnen. Wie bei Menschen können auch bei Hunden Zahnstein, Karies und andere Zahnerkrankungen auftreten, wenn die Zähne nicht regelmäßig gereinigt werden.
Zähneputzen
Die tägliche Zahnpflege Deines Hundes ist entscheidend. Verwende eine Hundezahnbürste und spezielle Zahnpasta, die für Hunde geeignet ist. Beginne mit kurzen Trainingseinheiten und belohne Deinen Hund, damit er das Zähneputzen mit positiven Erlebnissen verbindet.
Zahnpflege-Snacks
Es gibt spezielle Zahnpflege-Kaustangen und Snacks, die dabei helfen, Zahnbelag zu reduzieren und das Zahnfleisch zu massieren. Sie sind eine gute Ergänzung zur täglichen Zahnpflege, sollten aber das Zähneputzen nicht vollständig ersetzen.
Regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt
Lasse die Zähne Deines Hundes regelmäßig von einem Tierarzt überprüfen. In manchen Fällen ist eine professionelle Zahnreinigung notwendig, um Zahnstein zu entfernen und Erkrankungen vorzubeugen.
Der Übergang vom Welpen- zum Erwachsenenfutter
Der Zahnwechsel ist auch ein geeigneter Zeitpunkt, um über die Umstellung von Welpen- auf Erwachsenenfutter nachzudenken. Das geschieht in der Regel zwischen dem 7. und 12. Lebensmonat, abhängig von der Größe und Rasse Deines Hundes. Bei der Futterumstellung solltest Du schrittweise vorgehen, um Verdauungsprobleme zu vermeiden. Mische zunächst kleine Mengen des neuen Futters unter das Welpenfutter und erhöhe den Anteil über etwa zwei Wochen.
Fazit: Geduld und Unterstützung beim Zahnwechsel
Das Hundegebiss und der damit verbundene Zahnwechsel ist ein wichtiger, aber auch herausfordernder Abschnitt im Leben Deines Welpen. Während dieser Zeit passiert viel in seinem kleinen Körper und Du wirst einige Veränderungen in seinem Verhalten bemerken.
Dein Hund kann unter Zahnfleischschmerzen leiden, vermehrt sabbern oder häufiger an Gegenständen kauen. Auch leichte Blutungen im Maul sind während des Zahnwechsels völlig normal. Es liegt in Deiner Verantwortung, ihm die nötige Unterstützung zu bieten und ihn durch diese Zeit zu begleiten.
Mit den richtigen Maßnahmen kannst Du Deinem Hund den Zahnwechsel erleichtern. Geeignetes Kauspielzeug ist hier besonders wichtig, um ihn vom Kauen an Möbeln oder Schuhen abzuhalten und ihm gleichzeitig Erleichterung zu verschaffen. Weiches Futter oder das Einweichen von Trockenfutter hilft beim Zahnwechsel, wenn das Kauen schmerzhaft ist. Achte auf regelmäßige Zahn- und Zahnfleischpflege, um Entzündungen vorzubeugen und Deinen Hund schon früh an die Zahnhygiene zu gewöhnen.
Auch wenn der Zahnwechsel bei den meisten Hunden problemlos verläuft, solltest Du mögliche Komplikationen wie persistierende Milchzähne, Zahnfehlstellungen oder Entzündungen nicht unbeachtet lassen. In solchen Fällen ist es ratsam, frühzeitig einen Tierarzt aufzusuchen. Durch Deine Fürsorge und Geduld legst Du den Grundstein für ein gesundes Gebiss im Erwachsenenalter.
Nicht zu vergessen: Der Zahnwechsel ist auch ein guter Zeitpunkt, um die Umstellung von Welpen- auf Erwachsenenfutter zu planen, sobald alle bleibenden Zähne da sind. Achte darauf, den Übergang schrittweise zu gestalten, damit sich das Verdauungssystem Deines Hundes daran gewöhnen kann.
Mit viel Geduld und der richtigen Pflege wird Dein Hund diese Phase gut meistern und ein gesundes, kräftiges Gebiss entwickeln, das ihn sein Leben lang begleitet.